Eine kleine Feier
Meine Pflegeschüler sind das ganze Jahr über eingespannt. Und dieses Jahr mit diesen Menschen hat mich unglaublich bereichert. Es sind die Anfänge für die häusliche Pflege grundgelegt und die Pflegenden sind absolut motiviert und machen gute Arbeit. Wir haben ein kleines Problem: die Ausbildung geht dem Ende zu, aber sie wollen weiterhin kommen und lernen. Wir werden eine Lösung finden. Sie sind in extremen Situationen mit den Kranken. Es gibt hier „keine leichten Pflegegrade“.
Aber jetzt ist Adventsfeier. Jetzt darf die Schwere auch mal weichen. Es ist unsere Überraschung für sie und es ist unglaublich, wie sie sich freuen. Zuerst sind wir zu einer Besinnung in der Kapelle. Abraham, der seit der Studienfahrt irgendwie fest zur Gruppe gehört, hat eine Weihnachtsgeschichte gesucht und liest diese vor. Sie möchten gar nicht mehr aus der Kapelle gehen – es ist gefüllte Stille. Anna betet frei und aus ihrem Herzen strömt es zu den Herzen der anderen. Es ist friedlich – fast ein wenig der Ort, wo keine Träne und kein Schmerz mehr Zugang haben. Dann ist der Saal geöffnet und sie staunen wieder über den geschmückten Tisch. Für jeden ist ein Stern da. Wir haben ein paar Süssigkeiten vorbereitet. Emiliana meint, dass man das nur anschauen dürfe und gar nicht „zerstören“.
Aber dann langen sie zu und freuen sich einfach.