Rheinau, im Advent 2024 Liebe Brüder und Schwestern im Herrn,
Liebe Freunde und Weggefährten unserer Gemeinschaft, zum Ende des Kirchenjahres haben wir neulich im Evangelium gehört, wie Jesus über Jerusalem weint und die Worte ausspricht: «wenn doch auch du an diesem Tag erkannt hättest, was Frieden bringt»Lk. 19,42Diese Worte haben mich im Blick auf die aktuelle weltpolitische Situation, angesichts der vielen Kriege und der grossen Nöte der Menschheit erschüttert und mit Trauer erfüllt. Jesus weint, ER sieht, was sich alles auf der Erde und in den einzelnen Herzen abspielt. Vieles scheint so ausweglos, verfahren und unüberwindbar. Aber was oder besser wer bringt uns den Frieden? Jesaja kündigt uns die Geburt Jesu an mit den Worten: denn es ist uns ein Kind geboren, ein Sohn wurde uns geschenkt. … Man rief seinen Namen aus: … Fürst des Friedens. Da sehen wir das kleine Kind in der Krippe in seiner ganzen Bedürftigkeit, Verletzlichkeit und Angewiesenheit auf die Fürsorge von Maria und Josef, in der Armut des Stalles. Ja, ER ist der Fürst des Friedens – Paulus sagt: ‘ER ist unser Friede– Er vereinigte die beiden Teile und riss die trennende Wand der Feindschaft nieder. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet.(vgl. Eph 2) Das Erkennen, was uns Frieden bringt, bedeutet auch, dass wir Jesus und mit IHM den Frieden in unsere Herzen aufnehmen, unsere Herzen für IHN öffnen und Seine Botschaft, Sein Wort in unserm Leben umsetzen. Gott seinerseits hat es uns leicht gemacht, dass wir unsere Herzen für IHN öffnen, Er kommt uns entgegen - wer könnte sein Herz verschliessen vor der Unschuld eines neugeborenen Kindes? Angesichts des Kindes in der Krippe kann ich aufhören mit Überheblichkeit, Selbstgerechtigkeit, Selbstverteidigung und mit Machtgehabe und dem ‘etwas sein wollen’. Vor dem kleinen Kind in der Krippe kann ich anfangen von mir zu lassen und mich hinzugeben an Gott, der mich liebt, der mich kennt wie ich bin, mir nahe ist und den Weg mit mir geht. Wie wertvoll, wenn wir sind, was wir in den Augen Gottes sind, so schlicht und einfach, wie die Hirten, die den Weg zur Krippe fanden. Im Deckenbild der Klosterkirche von Rheinau, welche die Geburt Jesu darstellt ist das neugeborene Jesuskind genau im Zentrum. So wünsche ich uns allen, dass Jesus das Ziel und das Zentrum unseres Lebens ist und alles auf IHN hingeordnet sein darf, dann ist wirklich Weihnachten, dann ist der Friede Gottes bei uns angekommen – ist Jesus in unserer Mitte.
Viele Ereignisse sind uns vom vergangenen Jahr in lieber Erinnerung, der Brief würde wohl etwas zu lang, wenn wir alles erwähnen wollten. Ein besonderer Höhepunkt: am 5. November hat Mutter M.Andrea den 90. Geburtstag gefeiert. Dankbar haben wir an der Feier mit lieben Verwandten und Gästen Rückblick gehalten über ihr segensreiches und fruchtbares Leben. Danke Mutter M.Andrea, dass Gott durch dich wirken durfte und immer noch darf. Was Johannes Paul II den alten Menschen gesagt hat, das ist stets auch in Deinem Herzen: «Seid euch stets bewußt, daß die Kirche euch in einer besonderen Weise braucht. Wir alle brauchen euer Gebet und den Rat eures abgeklärten Alters; wir brauchen das Opfer eurer Krankheiten und Gebrechen für die Kirche und die Welt.»
In unserm Leben und Alltag erfahren wir immer wieder viele wertvolle Zeichen der Nächstenliebe, ein Lächeln der Zuneigung, Worte die gut tun, stärkende Momente, wenn gemeinsam Aufgaben bewältigt werden können und viele tiefe und kostbare Begegnungen, die ermutigen. Dies alles haben wir durch Sie erfahren dürfen und gerne sagen wir ein grosses DANKE – Vergelt’s Gott! Danken möchten wir auch all jenen, die in der einen oder anderen Weise uns und unser Apostolat unterstützt haben, sei es mit ihrem persönlichen Einsatz und Engagement, durch das Gebet, mit Naturalien oder durch eine Spende. Ein besonderes Danke gilt all jenen Priestern, die immer wieder in unserm Haus mit uns die Hl. Messe feiern oder auch an den Gebets- oder Einkehrtagen mit wertvollen Impulsen zu einem Thema alle Teilnehmer und uns beschenken. Die Gäste, die uns während dieses Jahres besucht haben, sind uns zum Geschenk geworden, da durch sie auch etwas von der Grösse Gottes und Seinem Wirken in ihrem Leben aufgestrahlt ist. Ja, wir dürfen staunend sehen, was Gott tut, wenn eine Seele sich in der Stille IHM zuwendet und sich für IHN öffnet. Gerne bleiben wir mit Ihnen allen auch im Neuen Jahr als Weggemeinschaft verbunden und freuen uns, wenn Sie in unserm Haus der Stille einkehren oder an dem einen oder anderen Anlass teilnehmen. Näheres dazu finden Sie in der Wegplanung oder jeweils aktuell auch auf unserer Homepagewww.weggem.ch Die Schwestern im Klösterle in Albanien berichten regelmässig in ihren Rundbriefen über ihr Leben und Wirken. Die Rundbriefe aus Albanien, und im Advent die täglichen Adventskalender, sind auch auf unserer Homepage zu finden. Wer neu den Rundbrief per Mail wünscht und in den Verteiler aufgenommen werden möchte, kann sich gerne melden bei uns:swg@weggem.ch Gott ist unser Friede, der Friede nach dem wir uns alle sehnen für unsere Welt. Diesen Frieden wünschen wir Ihnen allen, den nur Gott uns geben kann - in Jesus, dem neugeborenen Gottessohn. ‚Lasst uns nach Betlehem gehen, um das Ereignis zu sehen‘ Lk 2,15 Frohe Weihnachten und ein gesegnetes Neues Jahr