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24. Dezember

Das Kind in der Nacht aushalten

Die Nacht von Betlehem damals – Heilige Nacht – vielleicht von ein paar Hirten wahrgenommen. Eher war es aufrührerisch in dieser Zeit im Heiligen Land. Kaiser Augustus hat sein Friedensreich mit Besatzung erkämpft. Wir gucken heute Nacht in die Krippe, wir beten an. Wir wünschen uns friedliche Weihnachten. Ich frage mich in dieser Nacht – und auch schon in den vergangenen Tagen: kann ich wirklich feiern – angesichts des weiteren Krieges – genau in Heiligem Land – angesichts der Aufrüstung, angesichts eines drohenden Weltbrandes?
Und da taucht in mir leise aber stetig bohrend die Frage auf, die vielleicht auch ein Schlüssel ist:
Halte ich dieses Kind aus, das GOTT ist. Halte ich dieses Kind aus, von dem gesagt ist, dass es der Friedensfürst ist? Der Langersehnte, der wirklich den Frieden hat und an dessen Geburt den Menschen der Friede verkündet wurde? Halte ich aus und lasse ich mich anfragen – nach dem Frieden in mir, um mich? Glaube ich an die Kraft des Friedens, die uns dieses Kind vom Himmel bringt – als Lebenskonzept, als Herausforderung, als einzig menschliche Chance, menschlich zu leben? Oder klage ich insgeheim, warum der Friede nicht vom Himmel geworfen wird, wenn es IHN doch geben sollte? Halte ich den unbewaffneten, verletzbaren Gott aus – angesichts der Bedrohung, die jeden Tag unser Bewusstsein tief in Angst versetzen möchte? Oder habe ich insgeheim an der Krippe doch die Bewaffnung in der Tasche – zur eigenen Sicherheit natürlich?
Wage ich es, das göttliche Kind mit dieser Frage zu umarmen, aufzunehmen und IHM zu folgen? Heilige Nacht heuer für mich! 

Wir wünschen in die Welt hinaus und Euch allen die Umarmung des unbewaffneten göttlichen Kindes, das offene Herzensohr für die Botschaft des Friedens und das Urvertrauen, dass es Frieden geben kann von dem, der selbst der Friede ist.
Und wir wünschen Euch gesegnete Weihnachten und ein Neues Jahr, das den Frieden als Banner trägt.
Und wir danken Euch, dass Ihr mit uns diesen Advent in so grosser Solidarität geteilt habt.

Eure Schwestern Christina und Michaela mit Abraham, Antonio, Miriam und allen hier im Klösterle.

24 12 23